Weitere Sicherungsarbeiten am Kloster Walkenried

Energiegewinnung auf ganz hohem Niveau – Im Kloster Walkenried entwickelte man bereits vor 800 Jahren innovative Lösungen

Es gibt noch immer viel zu tun am UNESCO-Weltkulturerbe Standort Kloster Walkenried, auch wenn unsere Kollegen langsam das Gefühl haben dürften, dass sie vor Ort bereits jeden Stein der Anlage kennen. Nachdem in den vergangenen Jahren die Ruine der ehemaligen Klosterkirche in mehreren Abschnitten, sowie Bereiche am Herrenhaus gründlich saniert worden sind, konzentrieren wir uns seit Juli 2023 auf die Sicherung der Außenwände ehemaliger Wirtschaftsgebäude.

Den Welterbe-Status erlangte das ehemalige Zisterzienserkloster Walkenried jedoch nicht wegen seiner herausragenden gotischen Architektur sondern aufgrund der Entwicklung von innovativen Methoden zur Energiegewinnung – ein Thema, das heute aktueller scheint, denn je. Die Walkenrieder Mönche, die Anteile am Rammelsberg und anderen ertragreichen Gruben im Harz hatten, begriffen schnell, dass der immense Energiebedarf für das Schmelzen und Verhütten der Erze nicht nur mit Holz sondern auch mit Wasserkraft gedeckt werden konnte. Sie entwickelten ein regeneratives System aus Gräben, Teichen und Pumpwerken, das im Stande war, die Montanregion mit ausreichend Energie zu versorgen. Eine Innovation, die letztendlich den wirtschaftlichen Erfolg der Abtei über viele Jahrhunderte sicherte. Dieser schlug sich vor Ort am Kloster sichtbar in den Bauwerken nieder, wobei sich der Bogen wieder zu den noch erhaltenen Wirtschaftsgebäuden schlagen lässt, auch wenn diese erst aus dem 17./18. Jahrhundert stammen.

Schafstall und Scheune sind durch fehlende Dächer und innere Raumstrukturen ständig der Witterung ausgesetzt, wodurch das Mauerwerk stark geschädigt ist. Besonders offene Fugen führten durch eindringendes Niederschlagswasser dazu, dass in Verbindung mit gipshaltigem Mauerwerk und zementbasierten Altsanierungen Treibmineralien gebildet wurden, die zur Schädigung der Bausubstanz führten. Ziel der Sanierung ist nun die statisch-konstruktive Sicherung des aufgehenden Mauerwerks und die Erhaltung des aktuellen Zustands. Dafür werden wir bis Mitte des kommenden Jahres 3.400 m² Fugen mit Gipsmörtel erneuern, 3.100 m² Fassadengerüste stellen und 300 m Mauerkronenabdeckung instand setzen.

Für die Sanierung der Fugen sind wir aktuell dabei, eine optimale Technologie zu entwickeln, die es erlaubt, den ambitionierten Kosten- und Zeitplan einzuhalten.

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